Sondervorstellung am Freitag, 19.9 um 19.00 Uhr im koreanischen Original mit deutschen Untertiteln

In Kooperation mit dem Büro für Friedenskultur und dem FilmFest Osnabrück und mit Unterstützung des Auslandsaustauschprogramms durch die Jeju Arts and Culture Foundation.

Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter friedenskultur@osnabrueck.de

Im Anschluss an die Vorführung erfolgen Erläuterungen von koreanischen Professoren, Schauspielern und Regisseuren (auf Englisch) sowie ein Live-Auftritt mit den Liedern aus dem Film von koreanischer Musikerinnen und Musikern:

Hyojin Moon (Piano), Sinai Rim (Bandoneon), Eunsu Na (Viola), Rhys Jenkins (Baritone), Suhyun Park (Tanz)

Haenyeo sind koreanische Taucherinnen auf der Insel Jeju in Südkorea, die ohne Atemgeräte an den Meeresgrund tauchen und Muscheln, Abalone und Algen sammeln, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie sind ein lebendes Wahrzeichen der Insel und wurden von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Im Jahr 1932 erhoben sich über 17.000 Haenyeo gegen die koloniale Ausbeutung durch das japanische Regime. Dieser „Widerstand der Haenyeo“ gilt als die erste und zugleich größte soziale Frauenbewegung in der koreanischen Geschichte. Die Haenyeo sangen inmitten eines harten Lebens – mit einer Stimme, in einem Lied – als Ausdruck ihres Protests.

Diese Dokumentation folgt der Geschichte, die in ihren Liedern verborgen liegt, und zeichnet die Reise einer Komponistin von der Insel Jeju nach, die der Wahrheit hinter dem „Lied der Haenyeo“ auf den Grund geht. Im Verlauf dieser Reise begegnet sie dem Leben der Widerstandskämpferin Gang Gwansun und ihrer Familie. Schließlich bereitet sie in einer kleinen Turnhalle auf der Insel Udo, an einem stürmischen Wintertag, ein musikalisches Geschenk für die Haenyeo vor – ein gemeinsames Konzert von Orchester und Kindern der Insel. Ein Lied, das nun über die Zeiten und Ideologien hinweg neu erklingt.

Im Mai 2025 wurde der Film in Paris und in Nantes gezeigt und erhielt begeisterte Reaktionen vom französischen Publikum. Die Komponistin Hyojin Moon erhielt 2024 in Osnabrück den Publikumspreis für ihr Tanzstück <Haenyeo>. und brachte im Juni 2025 ihr Werk „Requiem für den Frieden – Im Gedenken an Jeju 4.3“ als Weltpremiere in der Basilika Santa Maria degli Angeli e dei Martiri in Rom zur Aufführung – ein Werk mit tiefgreifender künstlerischer Resonanz.

The Song of Haenyeo, 2023.
Regie: Shang Mock Lee, Musik: Hyojin Moon
94 Min.