Von Freitag 5.9. – Sonntag 7.9. auch im Cinema Arthouse

Im Rahmen des 1. Jüdischen Kulturfestivals Osnabrück zeigen und bieten wir fünf Filme und drei Vorträge.

Wir bieten folgendes Programm:

Freitag 5.9., 9.00 Uhr

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Der 13-jährige Yotam liebt Flugzeuge über alles. Seine Mutter lässt ihn jedoch nicht in deren Nähe, da sein Vater vor einigen Jahren bei einem Absturz ums Leben gekommen ist. Als Yotam und seine Klassenkameradin Noa eines Tages auf einem örtlichen Schrottplatz ein tschechoslowakisches aus dem Zweiten Weltkrieg finden, beschließen sie das Avia S-199 zu restaurieren. Dabei hilft ihnen ihr Nachbar Morris, ein alter Pilot. Auf ihrer Reise in den Himmel müssen sie sich Noas strengem Vater, ihrem neidischen Bruder und ihren tiefsten Ängsten stellen – um das Flugzeug pünktlich zur jährlichen Flugshow wieder zum Leben zu erwecken.

Israel 2019
Regie: Lior Chefetz
Drehbuch: Lior Chefetz, Ian Dickinson und Joe Swanson basierend auf dem Kinderbuch Adventure in the Squadron (1980) von Oded Marom
Mit: Amir Tessler, Hila Natanzon, Arie Tcherner, Riki Blich
103 Minuten, hebräische Originalfassung mit englischen Untertiteln

Freitag 5.9., 9.00 Uhr

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Mascha Kaléko war eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Gedichte über Liebe, Sehnsucht, Verlust und Heimatlosigkeit sind bis heute berührend aktuell. Im Berlin der 1920er-Jahre beginnt Kalékos literarischer Weg, der durch das Exil und das Ringen um Sprache und Zugehörigkeit geprägt ist. Das Bilderbuchkino lädt Kinder, Familien und Schulklassen ein, die Welt der Dichterin zu entdecken. Die Veranstaltung verbindet literarische Bildung mit ästhetischer Erfahrung. Sie sensibilisiert junge Zuhörer:innen für Sprache, Biografie und gesellschaftliche Themen wie Exil, Freiheit und Verantwortung – und schafft gleichzeitig einen altersgerechten Zugang zu Mascha Kalékos Werk.

Es liest Christiane Munsberg, Kuratorin des Literaturprogramms des Jüdischen Kulturfestivals Osnabrück.

Freitag 5.9., 10.00 Uhr

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Anne Franks Tagebuch gehört zu den meistgelesenen Büchern der Welt – ein bewegendes Zeugnis, das Leser:innen bis heute berührt. Doch wie wurden die privaten Aufzeichnungen eines jungen Mädchens zum weltbekannten Zeitdokument? Und was erzählen ihre Zeilen über das Leben im Versteck – und darüber hinaus? Der Literaturwissenschaftler Thomas Sparr gibt Einblicke in Anne Franks Leben, ihre Zeit im Hinterhaus und die Entstehungsgeschichte ihres Tagebuchs. Er erzählt von der Verbindung zur Familie van Pels aus Osnabrück und deren Sohn Peter, in den Anne sich heimlich verliebte. Außerdem spricht er über Formen der Erinnerungskultur und erklärt, warum Anne Franks Stimme bis heute nicht verstummt ist.

Freitag 5.9., 13.00 Uhr

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Anne Frank träumte davon, eines Tages eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Ihr Vater Otto Frank, der den Krieg als einziges Familienmitglied überlebte, wollte seiner Tochter diesen Wunsch erfüllen und machte die Verbreitung von Annes Tagebuch zu seinem Lebensinhalt. 1947 erschien „Het Achterhuis“ in den Niederlanden, 1950 wurde die erste deutsche Ausgabe veröffentlicht. Heute zählt das Tagebuch zu den meistgelesenen Büchern der Welt; die Wirkung, die es seit der Nachkriegszeit entfaltet, ist unvergleichlich und ungebrochen. Doch die Geschichte seines Erfolgs ist geprägt von Hindernissen und Rückschlägen – und weitgehend unbekannt. Kenntnisreich entschlüsselt Thomas Sparr, wie es entstanden ist, wie es verbreitet wurde, wie es auf der ganzen Welt rezipiert wird und warum es uns bis heute nicht loslässt.

Freitag 5.9., 15.00 Uhr

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Der Geschichtsprofessor Yossi Kleinmann forscht zu einflussreichen Persönlichkeiten in Diktaturen. Trotz seines akademischen Titels wird er jedoch von seinem Umfeld nicht respektiert – weder von seinen Studierenden, noch von seiner Frau. Der etwas unbeholfene Gelehrte soll anlässlich des 90. Geburtstags von Gerda, einer Holocaustüberlebenden, eine feierliche Rede halten. Kurz vor Beginn des Schabbats bereitet er sich darauf vor. Da geschieht ihm ein heftiges Missgeschick. – Der von der Kritik international gefeierte und mehrfach ausgezeichnete Kurzfilm illustriert, wie sich die Barbarei der Geschichte in unerwartete Heiterkeit übertragen lässt. Hauptdarsteller und Drehbuchautor Emanuel Cohn lädt im Anschluss an die Filmvorführung zum Publikumsgespräch.

Israel 2015, 29 Min.
Regie: Noam Keidar
Drehbuch: Emanuel Cohn
Mit: Emanuel Cohn, Iris Penn, Ruth Geller, Meni Florentin, Ahuva Keren, Irit Barak, Irith Meiry, Didi Gat, Menachem Misgav
Sprache: Hebräisch mit deutschen Untertiteln

Freitag 5.9., 17.00 Uhr

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Israel in den 1990er-Jahren: Marie kehrt aus Frankreich zurück, um ihren Verlobten zu heiraten. Doch die eigentlich ausgelassene Schewa-Brachot-Woche überschatten Ereignisse aus der Vergangenheit: Maries leibliche Mutter war mit mehreren Mädchen und Jungen gesegnet, während ihre beiden Schwestern kinderlos blieben. Als Marie zwei Jahre alt war, übergab die Mutter sie an die Schwestern, die sie fortan großzogen. Während Marie eine Form der Entschuldigung erhofft, erwartet die Familie in erster Linie Dankbarkeit für die opulenten Hochzeitsfestlichkeiten.

Comedy / Drama
Israel 2023, 108 Min.
Regie: Ayelet Menahemi
Drehbuch: Reymond Amsalem, Eleanor Sela
Mit: Reymond Amsalem, Tikva Dayan, Eleanor Sela, Rivka Bahar
Hebräisch mit englischen Untertiteln

Freitag 5.9., 17.00 Uhr

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Eine verrückte Komödie mit einer Besetzung, zu der einige der beliebtesten Schauspieler Israels gehören. Dov ist ein 75-jähriger Witwer, der in einem Pflegeheim lebt, in dem er sich wie ein Insasse im Gefängnis fühlt. Er träumt davon, sein altes Haus zurückzukaufen, jedoch ist er pleite, hat seine Rente verloren und beschuldigt das Land dafür. Als er erkennt, dass jeder im Pflegeheim staatlich gefördertes medizinisches Cannabis konsumiert, findet er seinen Ausweg, indem er Cannabis verkauft, welches er von seinen anderen Mitbewohner erhält. Als Liebe, Polizei und die lokale Mafia mit ins Spiel kommen, befindet sich Dov an einem brenzligen Scheideweg.

Regisseur und Drehbuchautor: Asaf Abiri, Matan Guggenheim
Besetzung: Shlomo Baraba, Dov Glickman, Joy Riger, Gadi Yagil, Alon Newman
Erscheinungsjahr: 2021
Spielfilmlänge: 90 Minuten
Genre: Comedy
Sprache: Hebräisch
Untertitel: Deutsch

Sonntag 7.9., 16.00 Uhr

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Die polnische Krankenschwester Irena Gut wird nach dem Einmarsch der Wehrmacht von ihrer Familie getrennt. Die deutschen Besatzer zwingen sie zur Arbeit in einer Munitionsfabrik. Wenig später betraut sie die SS damit, jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter zu beaufsichtigen. Dadurch erhält sie Einblick in die dramatische Situation der Männer und Frauen. Nachdem sie als Haushälterin für einen deutschen Offizier abkommandiert wird, zeigt sie sich von der Größe seiner Villa beeindruckt. Denn diese lässt sich für ein humanistisches Unterfangen nutzen: Sie beschließt, dort jüdische Menschen zu verstecken, um sie vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager zu bewahren.

Das Bio-Pic basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Dan Gordon und somit auf der wahren Geschichte von Irene Gut Opdyke (1922-2003), die zahlreiche jüdische Menschen rettete und sich ab den 1970er-Jahre als Zeitzeugin der Erinnerungsarbeit widmete und dezidiert gegen das Leugnen der Shoa wirkte. Unter den Geretteten befand sich Roman Haller (*1944), der im Anschluss an die Filmvorführung als Gast der Podiumsdiskussion beiwohnt.

Kanada/Polen 2023, 121 Min.
Regie: Louise Archambault
Drehbuch: Dan Gordon
Mit: Sophie Nélisse, Dougray Scott, Andrzjef Seweryn u.a.